Exercise and Cancer Sport und Krebs 2011

LOGIC-Projekt // Tipps zum Gesundbleiben

Auf dieser Seite erhältst du einige grundlegende Informationen zu verschiedenen Krankheiten oder Risikofaktoren für Deine Gesundheit, die in Kombination mit Übergewicht oder Adipositas auftreten können. Diese Informationen geben einen Überblick und ersetzen keinen Arztbesuch mit gründlichen Untersuchungs- und individuellen Beratungsmöglichkeiten.

Fettstoffwechselstörungen – Veränderung der Blutfette

Übergewicht und Adipositas führen häufig zu einer veränderten Zusammensetzung der Blutfette. Das HDL-Cholesterin, das vor Gefäßablagerungen schützt, ist bei Übergewicht oft reduziert. Das LDL-Cholesterin, das Gefäßablagerungen begünstigt, ist dagegen meist erhöht. Ebenso sind die Triglyzeride bei Übergewicht häufig deutlich erhöht und werden dann als Speicherfett in der Leber und zwischen den Organen abgelagert und beeinträchtigen so die Funktion der Organe.

Wie erkenne ich Fettstoffwechselstörungen?

Bei 8-15jährigen sollte der ... Bei 16-19jährigen sollte der ... Quelle: Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter, AGA, 2011

Aktiv gegen Fettstoffwechselstörungen

Durch fettarme Ernährung und Ausdauersport kann der LDL-Cholesterin-Spiegel um 10 % reduziert werden. Mit regelmäßigem Ausdauersport kann die Konzentration des günstigen HDL-Cholesterins im Blut um bis zu 10 % angehoben werden. Vermieden werden sollten Lebensmittel mit Transfetten/gehärteten Fetten (z.B. in Chips, Pommes, Fastfood). Bevorzugt werden sollten gesunde Fette, die positive Wirkungen auf den Organismus haben wie z.B. Omega-3 Fettsäuren (Fisch, Pflanzenöle). Diese sollten regelmäßig in den Speiseplan integriert werden.

Bluthochdruck

Ein hoher Blutdruck schadet den Gefäßen und dem Herz. Langfristig können Gefäßverschlüsse entstehen. Somit ist Bluthochdruck ein wesentlicher Risikofaktor für Thrombose, Schlaganfall oder Herzinfarkt. Um den Blutdruck richtig zu bestimmen, sollte man einige Minuten sitzen und eine passende Blutdruckmanschette verwenden. Ein Bluthochdruck liegt dann vor, wenn mehrere Messungen an verschiedenen Tagen erhöhte Werte zeigen.

Wie erkenne ich einen Bluthochdruck?

Nach der Empfehlung der "International Diabetes Federation" sollte der Blutdruck unter 130/85 mm Hg (systolisch/diastolisch) liegen. Die deutschen Normwerte unterteilen bei Kindern und Jugendlichen noch genauer unter Einbezug der Körpergröße und des Körpergewichts.

Aktiv gegen Bluthochdruck

Sowohl eine Gewichtsabnahme als auch regelmäßiger Ausdauersport führen nachweislich zur Reduktion des Blutdrucks und schonen damit das Herz.

Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes

Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes

Eine dauerhafte Überernährung und die damit verbundene Zunahme des Fettgewebes im Körper führen dazu, dass das körpereigene Hormon Insulin den Zucker aus der Nahrung nicht mehr so gut abbauen kann (Insulinresistenz). Zunächst gleicht der Körper das aus, in dem mehr Insulin aus der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet wird. Langfristig wird diese aber überlastet und kann nicht mehr so gut arbeiten. Das Risiko steigt, dass aus der Insulinresistenz ein Typ-2-Diabetes entsteht. Der Typ-2-Diabetes wurde früher "Alterszucker" genannt, da er vor allem im höheren Lebensalter aufgetreten ist. Mittlerweile ist die Bezeichnung nicht mehr passend, da die Erkrankung immer häufiger auch bei Kindern und Jugendlichen auftritt.

Typ-1-Diabtes und Typ-2-Diabetes

Der Typ-1-Diabetes tritt meist im Jugendalter auf und wird vermutlich durch einen Prozess ausgelöst, bei dem der Körper eigene Zellen "angreift". Der Typ-1-Diabetes muss medikamentös behandelt werden. Der Typ-2-Diabetes ist dagegen meist durch den Lebensstil bedingt (Bewegungsmangel, so dass der Blutzucker im Muskel nicht abgebaut wird, Übergewicht, Überlastung der Bauchspeicheldrüse durch zu hohe Zufuhr zuckerhaltiger Getränke).

Wie erkenne ich eine beginnende Insulinresistenz oder einen Typ-2-Diabetes?

Kinder und Jugendliche, deren Eltern oder Großeltern bereits an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko auch Typ-2-Diabetes zu bekommen. Eine Bestimmung des Nüchtern-Glukose-Werts sowie des Nüchtern-Insulin-Werts durch den Arzt geben genauere Informationen. Bei konkretem Verdacht ist ein oraler Glukose-Toleranztest nötig, bei dem gemessen wird, wie schnell eine getrunkene Zuckerlösung im Körper abgebaut wird.

Aktiv gegen Typ-2-Diabetes

Typ-2-Diabetes gehört zu den Erkrankungen, die sehr gut durch den Lebensstil zu beeinflussen sind. Große Studien in Skandinavien und Amerika haben gezeigt, dass wöchentlich mehr als 2,5 Stunden körperliche Aktivität (flottes Gehen, sportliche Aktivitäten) und eine ausgewogene faserreiche Ernährung (Gemüse, Vollkornprodukte) sogar besser Typ-2-Diabetes verhindern als Medikamente!

Metabolisches Syndrom

In den letzten Jahrzehnten taucht immer wieder ein neuer Krankheitsbegriff auf "Das metabolische Syndrom". Darunter versteht man die Kombination von Adipositas, Insulinresistenz, Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck. All diese Krankheiten führen zu Gefäßveränderungen und einem erhöhten Risiko von Herzkreislauferkrankungen.

Wie erkenne ich ein metabolisches Syndrom?

Anzeichen eines metabolisches Syndroms sind das Vorliegen von Adipositas, Bluthochdruck, erhöhten Triglyzeridspiegeln, erniedrigten HDL-Cholesterinspiegeln (empfohlene Werte s. Fettstoffwechselstörungen) sowie erhöhten Nüchtern-Glukosewerten (über 100 mg/dl).

Aktiv gegen ein metabolisches Syndrom

Eine entscheidende Verbesserung ist durch eine optimierte Ernährung und Steigerung der körperlichen Aktivität zu erreichen. Hierzu zählen alle Wege, die zu Fuß oder mit dem Rad im Alltag zurückgelegt werden sowie Ausdauersport in der Freizeit, aber auch Krafttraining, da auch hier Blutzucker in der Muskulatur verbraucht und der Stoffwechsel verbessert wird.

Orthopädische Probleme

Im Zusammenhang mit Übergewicht findet man häufig Veränderungen der Füße wie Plattfüße und Knickfüße, die zur Überlastung der Sprunggelenke führen. Auch Wachstumsstörungen am Schienbein (Tibia vara) und am Hüftkopf (Hüftkopfepiphysenlösung) und ein vorzeitiger Verschleiß der Gelenke (Arthrose) treten öfter auf.

Wie erkenne ich orthopädische Probleme

Eine genaue Abklärung sollte bei einem Orthopäden erfolgen.

Aktiv gegen orthopädische Probleme?

Ganz wesentlich ist eine Kräftigung der Muskulatur durch Gymnastik oder geeignetes Krafttraining und eine Gangschulung. Zusätzlich sollte auf eine geeignete Schuhauswahl geachtet werden. Beim Auftreten orthopädischer Probleme sollte Joggen oder die Ausführung von Sportarten mit hohen Gelenkbelastungen (Spielsport in der Halle, Tennis, Squash) eher vermieden werden. Besser ist Radfahren, Walken, Schwimmen oder Langlauf, da die Gelenke hier nicht so sehr belastet werden.

Psychische Probleme, Depressionen und Essstörungen

Psychische Probleme, Depressionen und Essstörungen können Ursache und Folge von Übergewicht und Adipositas sein und sind ernst zu nehmende Probleme. Sie treten bei vielen übergewichtigen Kindern und Jugendlichen auf. Auch wenn hier Sport und Bewegung einen positiven Einfluss haben, sollte von Anfang an eine zusätzliche professionelle Unterstützung von Beratungseinrichtungen in Anspruch genommen werden. Wohnortnahe Adressen finden sich im Internet oder können in der Regel über Krankenkassen erfragt werden.
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Projektpartner

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Die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd
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